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Artikel

3 Sep 2018

Autor:
Marius Hasenheit, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Bauern profitieren selten sowohl sozial, ökologisch als auch ökonomisch von Kaffeesiegeln, besagt neue Studie

"Fairtrade? Bio? Für viele Kaffeebauern sind die Siegel ein Unglück", 31. August 2018

Knapp fünf Prozent des in Deutschland verkauften Kaffees sind mit einem Fair-Handel-Siegel ausgezeichnet – davon haben drei Viertel zusätzlich ein Bio-Zertifikat. Über die Frage, ob es den Bauern, die zertifizierten Kaffee produzieren, bessergeht als ihren konventionellen Kollegen, wird seit Jahrzehnten gestritten.

Neue Ergebnisse gibt es von Thomas Dietz, Professor an der Universität Münster. Er untersuchte im Rahmen des Forschungsprojektes „Trans Sustain“ die Wirksamkeit von Kaffeesiegeln und kam dabei zu einem ernüchternden Ergebnis: „Ich bin sehr skeptisch, ob sich Nachhaltigkeit und Lebensmittelversorgung mit Hilfe von Siegeln voranbringen lassen.“ Seine Forschungsgruppe befragte insgesamt 1876 zertifizierte und konventionelle Kaffeebauern in Honduras, Kolumbien und Costa Rica.

Dabei fanden sie nur wenige Bauern oder Kooperativen, deren Betriebe sowohl sozial, ökologisch als auch ökonomisch von ihrer Zertifizierung profitierten. In Honduras befragten sie etwa Bauern, die konventionell wirtschaften, und ihre Kollegen, die von Rainforest Alliance, Fairtrade, Fairtrade/Bio, UTZ Certified oder 4C zertifiziert wurden...

Die [...] zertifizierten Bauern überzeugten jeweils in den Bereichen, in denen ihre Zertifizierung einen Schwerpunkt legt: Die fairtradezertifizierten Bauern besuchten im Schnitt länger die Schule und stellten wesentlich seltener minderjährige Plantagenarbeiter an als konventionelle Bauern. Die fairtrade- und biozertifizierten Bauern arbeiteten ökologischer als ihre nichtzertifizierten Kollegen. Ökonomisch ging es den zertifizierten Bauern jedoch schlechter...