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Artikel

3 Mär 2023

Autor:
Spiegel

Finanzwende wirft der Deutschen-Bank-Tochter DWS vor, mit nachhaltigen Fonds in fossile Unternehmen investiert zu haben

"Deutsche-Bank-Tochter soll Aktien klimaschädlicher Konzerne für Ökofonds gekauft haben", 3. März 2023

Der in einen Greenwashing-Skandal verstrickte Vermögensverwalter DWS hat nach Angaben des Vereins »Bürgerbewegung Finanzwende« im vergangenen Jahr für 852 Millionen Dollar Aktien klimaschädlicher Konzerne gekauft – und zwar ausgerechnet für seine Ökofonds. Damit sei die Tochter der Deutschen Bank unter Europas Fondsgesellschaften die Spitzenreiterin bei Zukäufen fossiler Aktien gewesen.

Am stärksten zugekauft habe die DWS Aktien des kanadischen Pipelinebetreibers Enbridge sowie des britischen Shell-Konzerns, so »Bürgerbewegung Finanzwende«. Aktien von Firmen aus dem Bereich erneuerbare Energien seien netto dagegen sogar für fast zehn Millionen Dollar verkauft worden.

Pikant ist, dass »Finanzwende« sogenannte Artikel-8- und Artikel-9-Fonds untersucht hat; sie versprechen den Kunden, ökologische und soziale Aspekte verstärkt beziehungsweise im besonderen Maße zu berücksichtigen. »Die Daten zeigen, dass die DWS beim Greenwashing ganz vorne dabei ist. Kaum jemand würde erwarten, mit einem nachhaltigen Fonds überhaupt in Öl- und Gasunternehmen zu investieren«, sagt Magdalena Senn, »Finanzwende«-Referentin für nachhaltige Finanzmärkte. »Grüne Fonds müssen fossile Investitionen ausschließen. Dazu müssen die Fonds der DWS raus aus Total, Shell und Co.« ...

Viel geändert hat sich seither offenbar nicht. So enthielten die »grünen« DWS-Fonds laut »Finanzwende« zum Jahresende 2022 fossile Aktien im Wert von mehr als 5 Milliarden Dollar; das entspräche 5,7 Prozent des Gesamt-Portfolios nach 3,2 Prozent Ende 2021. Aktien aus dem Sektor Erneuerbare schlügen dagegen mit 194 Millionen Dollar oder gerade einmal 0,2 Prozent zu Buche.

Die DWS argumentiert, der »sofortige Ausstieg oder umgehende Desinvestition« seien nicht »zielführend«. Sollten fossile Geschäfte von nicht börsennotierten Unternehmen übernommen werden, könnten Investoren oder Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sie weder kontrollieren noch Einfluss nehmen. Um Verbesserungen zu bewirken, müsse die DWS investiert bleiben und habe »sich daher mit Blick auf Ausschlusskriterien in einigen Bereichen bewusst gegen Null-Prozent-Grenzen entschieden«.