Laut Medienberichten hat sich an der Grenze ein neues System der Leiharbeiter-Ausbeutung etabliert, durch das das 2021 in Deutschland eingeführte Verbot von Werksverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie umgangen wird. Leiharbeitsfirmen hätten in Nordrhein-Westfalen Häuser gekauft, in denen sie aus Osteuropa stammende Arbeitsmigrant*innen unterbringen, die in der Fleischindustrie in den Niederlanden arbeiten. In den Unterkünften in Deutschland herrschen dabei teilweise desolate Zustände, die "eine Gefahr für Leib und Leben der Bewohner" darstellen, und die Arbeitsbedingungen in den Niederlanden seien ausbeuterisch. Es wurden eklatante Verstöße gegen Arbeitsschutzrecht festgestellt. Zudem würde Miete und Transport direkt vom Lohn abgezogen werden und ein Verlust des Arbeitsplatzes ginge daher häufig mit dem sofortigen Verlust der Unterbringung und somit mit Obdachlosigkeit einher. Die Arbeiter*innen werden laut den Berichten massiv eingeschüchtert und hätten "Todesangst".