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Der Inhalt ist auch in den folgenden Sprachen verfügbar: English, Русский

Artikel

4 Apr 2024

Autor:
France24,
Autor:
tagesschau

Zwei deutsche Unternehmen liefern Materialien für den Wiederaufbau des russisch besetzten Mariupol, laut neuer Recherche

"Deutsche Firmen in Mariupol Putins Helfer"

Mariupol wurde von Russland flächendeckend zerstört. Zehntausende Zivilisten wurden getötet und vertrieben. Der Wiederaufbau spielt eine zentrale Rolle im russischen Propagandakrieg. Laut Monitor-Recherche sind daran auch deutsche Firmen beteiligt.

Es war eine der schrecklichsten Schlachten der russischen Invasion der Ukraine. Wochenlang belagerten russische Truppen Mariupol am Asowschen Meer, hungerten die Bevölkerung aus, verschonten weder die Patienten in Krankenhäusern noch Zivilisten, die sich im Theater versteckt hielten. Viele Überlebende wurden von Wladimir Putins Armee vertrieben. Eine Großstadt wurde vollständig zur Ruine.

Als auf den zerstörten Gebäuden von Mariupol die russische Flagge gehisst wurde, begannen die Bauarbeiten am "neuen" Mariupol. Eine russische Stadt, mit russischen Bewohnern, errichtet im Auftrag des Kreml. Überall in der Stadt sind Baustellen zu finden, aus dem Boden gestampfte Wohnblöcke. [...]

Doch wer hilft ihm bei diesem Projekt? Reporter des ARD-Politikmagazins Monitor haben sich auf die Spurensuche gemacht. In Geschäftsberichten, auf Unternehmenswebseiten, auf Bildern und in Videos - überall finden sich Belege und Hinweise darauf, dass auch deutsche Firmen beim Wiederaufbau von Mariupol eine wichtige Rolle spielen.

Es sind schwere Maschinen oder Fenster, auf denen sich die Logos mehrerer deutscher Hersteller finden. Und immer wieder auf Gipssäcken: der Name Knauf. Das deutsche Familienunternehmen aus der fränkischen Provinz ist weltweit führend in der Gipsherstellung. Auch, weil es schon lange gewichtige Geschäfte in Russland macht. [...]

Knauf schreibt Monitor in einem allgemeinen Statement zum Russland-Geschäft, man verurteile den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und befolge sämtliche Sanktionen der EU gegen Russland. Man produziere in Russland "ausschließlich für den russischen Markt". Einen umfangreichen Fragenkatalog der Redaktion ließ Knauf jedoch unbeantwortet. [...]

Knauf ist aber kein Einzelfall. Auf den von Monitor ausgewerteten Bildern und Videos fallen auf zahlreichen Baustellen Betonsteine in grüner Verpackungsfolie auf. Darauf der Schriftzug eines deutschen Unternehmens aus dem Münsterland in Nordrhein-Westfalen - die WKB Systems GmbH. Die Firma stattet unter anderem Werke zur Herstellung von Betonsteinen aus.

Hauptgesellschafter der Firma ist der russische Oligarch Viktor Konstantinowitsch Budarin. Budarin nutzte seine deutsche Firma als Zulieferer für die Baubranche in Putins Russland. Zolldaten, die Monitor vorliegen, zeigen: WKB Systems GmbH lieferte über mehrere Jahre ganze Anlagen für Fabriken zur Herstellung solcher Porenbetonsteine an ein russisches Unternehmen von Budarin - offenbar genau das Unternehmen mit dessen Produkten Russland in Mariupol versucht, seine Macht zu festigen. [...]


Das Business & Human Rights Resource Centre hat beide Unternehmen zu einer Stellungnahme eingeladen. Die englische Antwort von Knauf ist unten aufrufbar, WKB Systems hat nicht geantwortet.