Myanmar: H&M stellt nach Berichten über Arbeitsrechtsverletzungen Aktivitäten in Myanmar ein
"H&M kappt Lieferbeziehungen zu Myanmar"
Nach heftiger Kritik an den Arbeitsbedingungen in Myanmar zieht die zweitgrößte Modekette der Welt Konsequenzen: H&M will seine Lieferbeziehungen zu dem Land schrittweise beenden.
Der schwedische Bekleidungskonzern H&M stellt wegen der Verletzung von Arbeitnehmerrechten seine Zusammenarbeit mit Zulieferern aus Myanmar ein. »Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden, unsere Aktivitäten in Myanmar schrittweise einzustellen«, teilte H&M mit. Die Berichte über Verletzungen von Arbeitnehmerrechten hätten sich gehäuft. H&M habe die Situation vor Ort genau verfolgt und sehe zunehmend Probleme, die Geschäfte gemäß den eigenen Standards zu führen.
Am Mittwoch hatte der Konzern wegen eines Berichts der Nichtregierungsorganisation Business and Human Rights Resource Centre (BHRRC) erklärt, seine Zulieferer genauer unter die Lupe zu nehmen. In dem Bericht ging es um Missbrauchsfälle in 124 verschiedenen Fabriken, in denen Lohnkürzungen und Lohndiebstahl die am häufigsten gemeldeten Vergehen darstellten. [...]
Mit seinem Rückzug folgt H&M dem Beispiel anderer westlicher Modekonzerne. Die spanische Zara-Mutter Inditex hatte nach Primark und Marks & Spencer zuletzt angekündigt, ihre Beziehungen zu Zulieferern aus Myanmar zu kappen. Für Myanmar ist die Textilindustrie ein wichtiger Wirtschaftszweig. [...]