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Artikel

24 Jun 2021

Autor:
Alexander Bühler und Marcus Weller, rbb, Tagesschau

Illegal geschlagenes Teakholz aus Myanmar wird auf europäischen Luxusjachten verbaut

"Blutholz für Luxusjachten", 3. Juni 2021

Teak aus den Urwäldern Myanmars ist unter Holzhändlern beliebt...

In Myanmar herrscht seit langem eine Militärdiktatur, die nur kurz von Phasen einer vorgeblichen Demokratisierung unterbrochen wurde. Das Militär hat sich als Staat im Staate eingerichtet, hat parallele Wirtschaftsstrukturen aufgebaut, die die Ressourcen des Landes verkaufen. Eine wichtige Einnahmequelle für die Generäle des Militärregimes, auch für Waffenkäufe: illegal geschlagenes Holz...

[D]ie europaweit seit 2013 geltende Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR), die den Import von illegal geschlagenem Teak eigentlich verhindern sollte, wird nach Kontraste-Recherchen seit Jahren kaum umgesetzt. Das legen Unterlagen zu einer Sonderprüfung rund um das deutsche Marineschiff "Gorch Fock" nahe.

Das ARD-Politikmagazin Report Mainz hatte 2018 herausgefunden, dass auch die "Gorch Fock" mit illegal importiertem Teak aus Myanmar ausgestattet werden sollte - und das, während in Myanmar die ethnische Minderheit der Rohingya blutig verfolgt und ermordet wurde. Bei jener "Gorch Fock"-Sonderprüfung kam zwar heraus, dass zahlreiche Verstöße gegen die EUTR-Verordnung - die in Deutschland als Holzhandels-Sicherungs-Gesetz eingeführt wurde - vorlagen. Die zuständige prüfende Behörde, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), verwarnte den importierenden Händler nur. Eine Geldbuße musste er nicht zahlen...

Bis heute hält die Bundeswehr an ihrem Entschluss für ein Teak-Deck für die "Gorch Fock" fest und erklärt, das Holz sei nun mal da und könne benutzt werden, auch wenn es ursprünglich möglicherweise nicht legal nach Deutschland gelangt sei. Am 9.12.2020 teilte die Bundeswehr auf Anfrage mit, die "Arbeiten am Teakholzdeck auf dem Oberdecksbereich sind (…) abgeschlossen. Die Arbeiten am Unterdeck haben begonnen."

Dagegen wollen deutsche Umweltschutzorganisationen wie der WWF mittels ihres Dachverbands Deutscher Naturschutzring nach Kontraste-Informationen jetzt vorgehen und den Europäischen Gerichtshof (EuGH) einschalten...

Auch die EU-Kommission hat zunehmend eine schärfere Position gegenüber den Holzimporten. Auf Anfrage teilt sie mit: "Da das Militär zunehmend die Regierungsstrukturen übernimmt und Kontrolle über staatliche Unternehmen wie das Myanmar Timber Enterprise ausübt, überprüft die EU die aktuellen Sanktionen und überlegt, weitere Wirtschaftsunternehmen hinzuzufügen."