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Artikel

13 Sep 2018

Autor:
Jürgen Flauger; Kathrin Witsch; Silke Kersting & Klaus Stratmann, Handelsblatt

RWE pocht auf Rodung des Hambacher Forsts, Imageschaden droht

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"RWE kämpft um die Kohle und nimmt dafür ein Imagedesaster in Kauf", 13. September 2018

Die Polizisten kamen am Donnerstagvormittag. [...] Ihr Auftrag: die Räumung des Hambacher Forsts im Rheinland. [...]

Seit Jahren versuchen die Umweltschützer, die Rodung des Waldstücks, zwischen Köln und Aachen gelegen, zu verhindern. Energiekonzern RWE will bald 100 Hektar der verbliebenen 200 Hektar abholzen, um den Weg für seine Braunkohlebagger im angrenzenden Tagebau frei zu machen. Für die Umweltschützer ist der Hambacher Forst zum Symbol für den Kampf gegen den umstrittenen Energieträger geworden, bei dessen Einsatz besonders viel des klimaschädlichen CO2 ausgestoßen wird. [...]

Die Polizei räumte im Auftrag des NRW-Bauministeriums, das die Häuser wegen fehlenden Brandschutzes entfernen lassen will. [...]

„Der Hambacher Forst wird zum Symbol gemacht“, räumt Lars Kulik, für Braunkohle zuständiger Vorstand der Tochter RWE Power, im Gespräch mit dem Handelsblatt ein – und hält gleichzeitig fest: [...] Ein längerfristiges Moratorium sei „alleine aus technischen Gründen nicht möglich“: „Wenn wir nicht in diesem Herbst anfangen zu roden, kommt der komplette Tagebau nach und nach in den nächsten zwei Jahren zum Erliegen.“ [...]

Allerdings steht für den Konzern auch viel auf dem Spiel, wenn er seine Rechte durchsetzen kann: „RWE muss den möglichen Imageverlust im Blick behalten“, warnt [Peter] Crampton [Analyst von Macquarie]. [...]

Tatsächlich kommt der Konflikt um den Hambacher Forst zur Unzeit. In Berlin verhandelt die sogenannte Kohlekommission gerade im Auftrag der Bundesregierung über den Kohleausstieg. [...] Die Kommission hat zwar jüngst festgestellt, dass der Hambacher Forst nicht zur Debatte steht, belastet würden die Gespräche aber natürlich, wenn die ersten Bäume gefällt werden.

„Die unverantwortliche Räumung unter vorgeschobenen Gründen belastet die bislang vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit in der Kohlekommission massiv“, sagte Martin Kaiser, Greenpeace-Geschäftsführer und Mitglied der Kommission am Donnerstag auf Anfrage. [...]

RWE habe das Recht auf seiner Seite, sagte Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber, der auch in der Kohlekommission sitzt: Dass der Schritt aber geeignet sei, einen Konsens in der Kohlekommission zu erzielen, das glaube er nicht. [...]

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