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Report

29 Jan 2021

Author:
European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Brot für die Welt & MISEREOR

ECCHR, Brot für die Welt & MISEREOR Positionspapier: Menschenrechtsfitness von Audits und Zertifizierern

Der Text stellt [...] die Frage: Wie kann die Menschenrechtsfitness der Prüfungsunternehmen gewährleistet werden? ...

Die Regulierung von mHRDD könnte [...] einen enormen Marktzuwachs für den Audit- und Zertifizierungssektor bedeuten...

Während man in den vergangenen Jahren die Entwicklung von Normen und Vorschriften beobachten konnte, die ganz oder teilweise die menschenrechtlichen Sorgfaltsanforderungen der UNGPs abdecken, sind auch zwei Tendenzen für den menschenrechtsbezogenen Audit- und Zertifizierungssektor sichtbar geworden: (1) er wächst und (2) er diversifiziert sich. Dabei besteht die Gefahr, dass er sich zu einem weit zerfaserten Sektor entwickelt, der bruchstückhafte und uneinheitliche Lösungen für die anspruchsvolle Überprüfung von menschenrechtlicher Sorgfalt bietet. Das Problem: Wenn Sorgfaltsverifizierung unreguliert und Sorgfaltsstandards ungeschützt bleiben, könnte HRDD zu einem elastischen, potenziell leeren Konzept werden, während der Wettbewerb soweit zunehmen könnte, dass das einzige überlebende Modell „quick and dirty“-Checklistenlösungen sind.

Eine „Verifizierung“ durch Audits oder Zertifikate kann schieflaufen, wie eine Reihe tragischer Fälle in den letzten Jahren gezeigt hat...

Auditierungs- und Zertifizierungstätigkeiten bergen menschenrechtliche Risiken. Auditor*innen und Zertifizierer sollten dem mit einem menschenrechtlichen Sorgfaltsprozess begegnen: Sie müssen identifizieren, inwieweit ihre eigene Tätigkeit Risiken birgt, insbesondere zu Menschenrechtsverletzungen ihrer Kundenunternehmen beizutragen oder damit in direkter Verbindung stehen. Und sie müssen solche Risiken verhindern oder mildern. Denn: Wenn man sich nicht auf die Audits und Zertifikate verlassen kann, ist ihre Rolle als „Verifizierer“ von menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht mehr als zweifelhaft...

Die Diskussion über Audits und Zertifizierung in menschenrechtsrelevanten Bereichen sollte Hand in Hand mit der Ausarbeitung von mHRDD-Gesetzen gehen... Ein ungeregelter Audit- und Zertifizierungsmarkt für mHRDD könnte dazu führen, dass unterschiedlichste, partielle Audits zunehmen und ein Wettbewerb ohne Spielregeln einen Unterbietungswettlauf in Gang setzt, wie man es im Bereich der Sozialaudits bereits beobachten kann. Die Haftung mittels einer verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht ist ein zentrales Element, das die Rechenschaft von Auditor*innen und Zertifizierungsstellen erhöht und als Mittel der Prävention auch eine Verbesserung der Qualität und Integrität der Zertifizierung auslösen kann...