Deutschland: Christ und fritz-kola verlassen den Verband der Familienunternehmer
"Wirtschaftsverband nach AfD-Debatte: Wer noch den Hut nimmt", 27. November
Nach Rossmann und Vorwerk verlässt nun auch der Hamburger Getränkehersteller fritz-kola den Verband der Familienunternehmer. Grund dafür sei dessen Öffnung für Gespräche mit der AfD, teilte das Unternehmen mit.
fritz-kola werde neue Wege suchen, um weiterhin mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern im Austausch zu bleiben und als wirtschaftlicher Akteur präsent zu sein...
Auch der Berliner Unternehmer Harald Christ kehrte dem Verband den Rücken. Er teilte mit:
Die jüngsten Entwicklungen im Verband und einzelne Positionen hätten für ihn nicht mehr die nötige Distanz zu politischen Kräften, die mit diesen Grundwerten nicht vereinbar seien. Über Christs Austritt vor einigen Wochen hatte das Portal "The Pioneer" berichtet...
Der Verband verteidigte seinen Kurs. Mit Andersdenkenden zu diskutieren, heiße nicht, deren Positionen zu akzeptieren, sagte Ostermann. Zugleich wolle man keine Regierung mit AfD-Beteiligung, denn deren Weltbild passe nicht zur freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Grundüberzeugung des Verbands.
Auch die Drogeriemarktkette dm teilte mit, nicht länger Mitglied im Verband zu sein... Ob der Austritt indes mit der politischen Haltung des Verbands zusammenhängt, blieb offen. Werner lehnt eine pauschale Verdammung der AfD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird, ab. Er sprach sich "für eine inhaltlich sachliche und tiefgründige Auseinandersetzung" aus. "dm lehnt eine polarisierende Brandmauer-Debatte ebenso entschieden ab wie Positionen der Partei AfD, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen", betonte der dm-Chef. Er wolle einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge explizit zwischen der Partei selbst und ihren demokratiefeindlichen Positionen differenzieren...