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Artikel

16 Apr 2021

Autor:
Deutsche Welle

Deutschland will Indigenen-Rechte schützen

Alle Fraktionen des Bundestages außer der AfD haben sich hinter ein Abkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über indigene Völker gestellt. Damit ist der Weg frei für einen deutschen Beitritt zu dem Vertrag, der vorsieht, dass indigene und in Stämmen lebende Völker angehört werden müssen, ehe auf ihrem Gebiet Rohstoffe ausgebeutet werden. Ferner sind sie an Nutzung, Bewirtschaftung und Erhalt dieser Ressourcen zu beteiligen.

Bisher haben erst 23 Staaten die Konvention ratifiziert, die schon seit 1991 in Kraft ist. In Europa gehören Dänemark, die Niederlande, Luxemburg, Norwegen und Spanien zu dieser Gruppe. Wichtige Länder mit indigenen Völkern auf ihrem Territorium wie Kanada, die USA, Russland, China, Schweden, Finnland und Australien sind dem Abkommen bisher nicht beigetreten.

Der Vertrag, der zahlreiche Grundrechte der Indigenen schützen soll, betrifft nach Schätzung der Vereinten Nationen mehr als 370 Millionen Menschen in etwa 90 Staaten. Laut Bundesregierung sind dies nur fünf Prozent der Weltbevölkerung, zugleich aber 15 Prozent der in Armut lebenden Menschen.

Mehrere Hilfswerke begrüßten den Bundestagsbeschluss. Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, sprach von einem guten Tag für die Indigenen am Amazonas und weltweit. Wichtig sei, dass die Bundesrepublik genau hinsehe, unter welchen Bedingungen importierte Rohstoffe abgebaut und Agrarprodukte produziert würden.

Die evangelische Organisation Brot für die Welt erklärte, mit der Ratifizierung der ILO-Konvention 169 setze Deutschland "ein starkes Zeichen der Solidarität". Präsidentin Dagmar Pruin wies zugleich darauf hin, dass der Lebensraum indigener Völker in weiten Teilen der Welt bedroht sei, etwa durch die Abholzung des Regenwalds in Brasilien, durch Lithiumgewinnung in Bolivien oder durch Palmölanbau in Indonesien.

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