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Artikel

7 Nov 2022

Autor:
DER SPIEGEL,
Autor:
ZDF

Ukraine: Wintershall Dea verkauft laut Medienberichten Gaskondensat an Lieferanten der russischen Luftwaffe

"Zerstörung mit deutscher Hilfe? Treibstoff für russischen Bombenkrieg", 04. November 2022

Deutscher Konzern Wintershall Dea verkauft über Joint Venture Gaskondensat an Gazprom, Russlands wichtigsten Hersteller von Flugbenzin. Der liefert an Luftwaffenstützpunkte.

Um den Bombenkrieg in der Ukraine am Laufen zu halten, benötigt Russlands Luftwaffe eine stetige Versorgung mit Treibstoff. Sonst müssten die Kampfjets und Bomber am Boden bleiben. Recherchen von ZDF frontal und "Der Spiegel" belegen, dass ein Joint Venture des deutschen Konzerns Wintershall Dea sogenanntes Gaskondensat ausgerechnet an einen der wichtigsten Hersteller von Flugbenzin für die russische Luftwaffe liefert - Gazprom.

Gazprom steht unter der Kontrolle des Kremls, ist der wichtigste Flugbenzin-Hersteller Russlands und gleichzeitig Partner von Wintershall Dea, einem deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten. Der beutet mit seinen Joint Ventures gemeinsam mit Gazprom in Westsibirien Gasfelder aus und fördert dabei große Mengen Gaskondensat, ein Beiprodukt. Fachleute nennen das Gemisch flüssiger Kohlenwasserstoffe auch "Weißes Erdöl".

Das Gaskondensat wird laut Wintershall Dea "direkt ab Bohrloch" an Gazprom übergeben. Wintershall Dea räumt ein, keinen Einfluss auf die Weiterverarbeitung des geförderten Gaskondensats zu haben:

Eine Verwendung ausschließlich zu zivilen Zwecken ist allerdings nicht zu garantieren.

Es werde "zu vielen verschiedenen petrochemischen Produkten weiterverarbeitet", so das Unternehmen.

Wird Gaskondensat auch für die Herstellung von Flugbenzin verwendet, das in russischen Jagdbombern zum Einsatz kommt, die ukrainische Städte bombardieren und Zivilisten töten? Wintershall Dea hält einen solchen Zusammenhang für konstruiert weist ihn als "unzutreffend" zurück. Der deutsche Konzern stellt fest: "Unsere Joint Venture Gesellschaften in Russland beliefern nicht das russische Militär mit Gaskondensat." Das sei außerdem nicht für Militärjets geeignet. Vielmehr verurteile man den Angriff Russlands auf die Ukraine, heißt es aus der Konzernzentrale in Kassel.

Recherchen von "Der Spiegel" und ZDF frontal ergeben: Gaskondensat ist für die Herstellung von Flugbenzin grundsätzlich geeignet. Ausgewertete Frachtdaten russischer Züge und interne Gazprom-Dokumente geben Einblick, wie Gaskondensat zu Weiterverarbeitungsanlagen geflossen ist. Die Spur führt zur Gazprom-Raffinerie in Omsk, Russlands größter Chemiefabrik für Flugbenzin.

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