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Artikel

20 Aug 2020

Autor:
Der Tagesspiegel

Studie zum Weinanbau in Südafrika: Wie Menschenrechte bei der Weinlese verletzt werden

„Menschen- und Arbeitsrechte werden hier grundlegend verletzt“, heißt es im Fazit der Untersuchung [der Rosa-Luxemburg-Stiftung], die sich auf zahlreiche Interviews und Recherche vor Ort stützt. Eine Teilverantwortung wird dem deutschen Einzelhandel zugeschrieben, der massiven Preisdruck ausübe.

Dabei werden vor allem Discounter kritisiert. Ein Blick auf die durchschnittlichen Margen einer 2,49 Euro teuren Weinflasche verdeutlicht, dass nur ein kleiner Teil des Ladenpreises nach Südafrika fließt: Drei Cent gehen demnach an die Arbeiter, 17 Cent an die Farm und 19 Cent an die Kellerei vor Ort. Fünf Cent werden für Fracht und Transport berechnet, der Rest bleibt in Deutschland...

Verstärkt wird diese Tendenz dadurch, dass Deutschland immer mehr sogenannten Tankwein aus Südafrika importiert...

Die Studie berichtet zudem von diversen Arbeitsrechtsverstößen. So sollen Pestizide eingesetzt werden, die nach dem Pestizid-Aktions-Netzwerk als hochgefährlich eingestuft werden. Arbeiter trugen demnach keine ausreichende Schutzkleidung. Auf einigen Farmen gebe es kein sauberes Trinkwasser und zu wenige Toiletten. Zudem seien unvollständige Verträge und Akkordarbeit an der Tagesordnung; die gewerkschaftliche Organisation werde massiv behindert...

Derlei Handelspraktiken der großen Einzelhandelskonzerne stehen auch abseits des Weinhandels in der Kritik. Die EU hat dazu eine Richtlinie erlassen...

In der Studie, deren Herausgeber auch Verdi und die südafrikanische Gewerkschaft CSAAWU sind, werden weitere Forderungen aufgestellt. So müsse die Bundesregierung ein Lieferkettengesetz verabschieden und deutsche Weinimporteure die Herkunft ihrer Waren transparent machen. CSAAWU fordert unter anderem höhere Löhne, ein Verbot von Leiharbeit und Fonds zur sozialen Absicherung der Arbeiter.

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